Schwangerschaft 2.0

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt…..

August 2017 blieben meine Tage aus, da ich seit der Geburt der Räubertochter einen Zyklus von 50-55 Tagen hatte machte ich mir nicht direkt Sorgen. Mein Mann meinte ich solle dennoch mal einen Test machen.

Als ich diesen machte drehte sich meine Welt mal wieder von links auf rechts oder rechts auf links…… schwanger.

Vorne weg wir wollten ein zweites Kind, nur nicht jetzt eigentlich. Dennoch war für uns sofort klar: Wir werden ab März zu viert sein.

Ich machte also einen Arzt Termin um die Schwangerschaft festzustellen und dann direkt meine Hebamme anrufen zu können.

Bei meiner Ärztin mussten wir diesmal ziemlich lange warten da eine Notsituation im Krankenhaus – sie ist Belegärztin – dazwischen kam und mein Mann auf Arbeit musst. Ist nicht so schlimm, dann sieht er es beim 1. großen Ultraschall. Als ich dran war, machte die Ärztin den US und meinte auf einmal: naja das Baby ist ja ganz schön groß. Das ist eindeutig 20. Schwangerschaftswoche.

Bam

Was die Hälfte ist schon rum? Das kann doch nicht sein ich hatte meine Tage. Doch so ist es… vorraussichtlicher Entbindungstermin 20.01.18 und das Geschlecht kann man auch schon erkennen. Wollen sie es sehen? Ja…. ein Junge.

Bam

Ihr seht ich war ziemlich geschockt, fertig und konnte nur noch heulen vor lauter Gefühle die ich nicht zuordnen konnte. Ich rufte meine Hebamme nach dem Termin an und hoffte, dass sie im Januar noch eine Mama annehmen kann (normal sollte man die Hausgeburtshebamme in den ersten Wochen finden da sehr stark ausgebucht). Ich hatte Mega Glück und sie hat noch Zeit, allerdings war sie kurz vor dem ET im Urlaub. Hierfür gibt es aber eine Vertretung die ich schon aus meiner ersten Schwangerschaft kannte. Ich war immernoch so aufgewühlt das ich meine Schwangerschaft nicht begreifen kann. So viel war während der letzten Wochen passiert und ich war einfach schon Schwanger und hatte es nicht bemerkt. Ich hatte meine Tage, ich hatte keinen Bauch und ich hatte keine Schwangerschaftsbeschwerden. Mein Mann holte mich ab und fragt ob alles okay war. Und ich so ja nur das ER schon im Januar kommt. Er war natürlich genauso geschockt. Wir hatten viel vor und im Winter muss er sehr viel Arbeiten da hier mehr los ist als im Sommer. Wie wir das schaffen? Keine ahnung aber auf jeden Fall zusammen 😉

Die restlichen Wochen musste ich mich erst einmal sortieren. Mein Bauch wuchs innerhalb einer Woche (!!!) was auch Schmerzen mit sich brachte. Es ist erstaunlich was der Kopf alles bewirken kann das der Körper sich eben nicht verändert. Dann war die Veränderung zu schnell für mein Gewebe so das ich Mensartige Schmerzen hatte. Aber auch sonst hatte ich keine großen Schwangerschaftsbeschwerden.

Schon nach der ersten Schwangerschaft war uns beiden klar das wir dieses mal nur die großen US bei der Ärztin machen lassen und die restliche Vorsorge über die Hebamme laufen lasse. Dies ist angenehmer und man lernt seine Hebamme besser kennen, die einen bei der Geburt begleitet. Da der 1. US und der 2. US auf Grund der späten Feststellung gleich auf einmal war, hätten wir nur noch einmal hingemusst. Meine Ärztin hat es nicht gleich verstanden und viele Ärzte stellen sich da auch quer (man muss alles mitmachen sonst geht es net). DOCH es geht. 🙂 Die Hebamme kann die Tests genauso durchführen und ich finde es angenehmer zuhause zu sein und nicht 5 Stunden in der Praxis zu warten. Ich habe nur am Ende der Schwangerschaft ein CTG gehabt wegen grünem Fruchtwasser und ansonsten zwar alle Test bist auf den Zuckertest und den Streptokokken Abstrich. Gegen Ende der Schwangerschaft habe ich bei beiden Krankenhäuser bei uns angemelet, da meine Hebamme dies mit den Ärzten vereinbart hat, so dass im schlimmsten Fall diese schon meine Daten haben. Bei dem einen hatten wir spontan – kostenlos! – noch mal ein 3D Ultraschall und der kleine Mann zeigt sich richtrig. Naja was soll ich sagen es wird wieder eindeutig ein Schmidt. 🙂 Er hat sich fleißig im Bauch bewegt und auch am Ende hin viel Schluckauf, so wusste ich das der kleine aktiv ist und alles okay ist. Auch die Hebamme beschrieb es als ein normalen Wachstum und das er kein großes Kind wird. Er war – wie seine Schwester – relativ lang in BEL gelegen. Da dies aber schon in der ersten Schwangerschaft bis zur 32 SSW so war, habe ich mir auch diesmal nicht gewundert. Eines Nachts war viel Action in meinem Bauch und am nächsten Tag waren die Tritte genau anders rum und ich wusste: Er hat sich gedreht! 😉

In dieser Schwangerschaft habe ich wieder einen Vorbereitungskurs bei der Hebammenpraxis in Schweinfurt in Form von Yoga absolviert – was ich jedem nur empfehlen kann. Es hilft seinen Körper kennen zu lernen und wie man sich unter der Geburt verhalten kann. Auch viele Fragen werden beantwortet und es gibt einen regen Austausch. Diesmal waren wir vier geplante Hausgeburten, was für mich sehr interessant war. Alle bei der gleichen Hebamme, da diese in unserer Region die einzige ist. Hier fand ich auch Unterstützung und Antworten auf die Aussagen meiner Ärztin das ich doch zu ihr kommen müsste.

In der zweiten Schwangerschaft macht man sich natürlich andere Gedanken als in der ersten. Die erste ist geprägt von der Veränderung im Körper, in der Partnerschaft und seinem Leben. Es kommt so viel neues auf einen zu. Der Körper verändert sich was man vorher noch nie hatte! Man fragt sich was man alles braucht und wie man als Eltern sein möchte. Wie die Partnerschaft weiter geht uvm.

Die zweite Schwangerschaft ist ganz anders. Wie schaffe ich zwei Kinder? Wie kommt die große damit klar? Was können wir tun das sich alle wohl fühlen? Wer übernimmt jetzt welche Aufgabe? Wie ist es als Mutter von zwei Kindern. ….. uvm. Ich war voller Vorfreude und gleichzeitig Angst das meine Tochter zurück stecken muss. Sie muss zurück stecken das war mir klar aber ich will das sie weiß das wir sie genauso lieben wie ihren Bruder. Das zu schaffen ist eine neue Herausforderung.

Ebenso hatte ich in dieser Schwangerschaft gegen Ende viele Übungswehen und dann Senkwehen. Oft dachten wir schon es geht los und wollten die Hebamme anrufen. Doch ein heißes Bad hat bestätigt: Übungswehen. Ich wusste innerlich: der kleine Mann kommt erst wenn meine Hebamme wieder aus dem Urlaub da ist.

Während der Schwangerschaft haben wir noch ein Haus gekauft und ja ich habe mein Studium fort gesetzt. Mein Eintritt ins Referendarait wurde verschoben auf September 2018 und ich absolviere im Sommersemester noch zwei Kurse. Es war also insgesamt ziemlich stressig. Alles in allem haben wir vor allem über den Namen nachgedacht. Am Anfang stand ein Name eindeutig fest aber im laufe der 20 Wochen kamen noch vier hinzu und wir  konnten uns einfach nicht entscheiden. Bis zum Schluss!

Am Ende der Schwangerschaft liefen die letzten Vorbereitungen für die Hausgeburt die in einem seperaten Bericht folgt….. da man vieles vergisst (danke Hormone) wird dieser Beitrag noch einmal aktualisiert. 🙂